Psychotraumatologie und Traumapädagogik

Psychotraumatologie

Psychotraumatologie

Traumapädagogik

Traumapädagogik

Psychische Traumata sind objektiv oder subjektiv erlebte existenziell bedrohliche und ausweglose Ereignisse, die:

  • plötzlich und einmalig oder
  • langanhaltend und sich wiederholend auftreten;
  • zum Erleben extremer Einsamkeit und Verlassenheit führen, weil eine sichere, schützende Bindungsperson fehlte;
  • während derer Menschen in die “Traumatische Zange” geraten:​
    • Erleben von extremer Bedrohung, Angst bzw. Schmerz mit unerträglichem Stress und maximaler körperlicher Erregung;
    • Fehlen einer Fluchtmöglichkeit und Erleben absoluter Hilflosigkeit;
    • Fehlen einer Kampfmöglichkeit und Erleben extremer Ohnmachtsgefühle;
    • Erstarren (Einfrieren) und Ausgeliefertsein (Besser, 2009).
Traumakäfig

Traumatische Erfahrungen führen zur Verwirrung und massiven Erschütterung

  • der kognitiven Funktionen,
  • der Affektsteuerung,
  • der Körperregulation;
  • des Selbst- und Welterlebens.

Dies kann dauerhafte und substantielle psychische Schäden zur Folge (vgl. Besser, 2009; Fischer und Riedesser, 1999).

Vor allem bei sehr jungen Kindern führen bedrohliche Situationen schnell zur Traumatisierung, da sie noch kaum über eigene Bewältigungsmöglichkeiten verfügen.

Beispiel:

Ein 5 Monate alter Säugling wird für einige Stunden sich selbst in seinem Zimmer überlassen. Das Kind kann sich in dieser Zeit weder selbst versorgen, noch Hilfe holen. Es hat kein Zeitgefühl und kann die Zusammenhänge nicht verstehen. Subjektiv gerät es daher sehr schnell in die „Traumatische Zange“.

Ein 12jähriges Kind verfügt in der gleichen Situation bereits über zahlreiche Möglichkeiten zur Bewältigung.

Traumata in der vorsprachlichen Entwicklungsphase haben deshalb andere Auswirkungen als Traumata in einem späteren Entwicklungsalter.

Darüber hinaus lässt sich zwischen psychischer Monotraumatisierung und Komplexer psychischer Traumatisierung unterschieden.

traumatische Zange