Das Fachzentrum für Traumapädagogik im Erziehungsbüro Rheinland wurde 2019 gegründet. Es bündelt verschiedene traumapädagogische Angebote für Erziehungsstellen, sozialpädagogische Lebensgemeinschaften (SPLG) und Verwandtenpflegefamilien. Diese Angebote sollen die Familien und ihre Netzwerkpartner*innen im pädagogischen Alltag unterstützen und ihnen traumapädagogische Haltungen und Konzepte näher zu bringen.
Die Traumapädagogik hat sich als eigenständige Fachdisziplin auf der Grundlage von Erkenntnissen der Neurobiologie und der Psychotraumatologie entwickelt.
Wie kaum ein anderer Ansatz in der Sozialen Arbeit erklärt die Traumapädagogik, wie Kinder und Jugendliche auf hohe Belastungen wie Gewalt, Vernachlässigung, körperlichen/sexuellen und emotionalen Missbrauch oder Verwahrlosung reagieren und wie sich in der Folge traumatischer Erfahrungen Traumafolgestörungen entwickeln können.
Die eigentliche Stärke der Traumapädagogik liegt aber vor Allem darin, dass sie für die Unterstützung traumatisierter Kinder und Jugendlicher Handwerkszeug bietet. Sie stellt kreative und ressourcenorientierte pädagogische Methoden zur Verfügung, damit traumatisierte Pflegekinder wieder die Selbststeuerung übernehmen und sich selbstwirksam erleben können. Gleichzeitig ermöglicht die Traumapädagogik auch den Bezugspersonen der Kinder, Gefühle der Selbstwirksamkeit zu erleben, um hochbelastete Situationen aktiv bewältigen zu können.